Dissertation: Gute Pflege im transkulturellen Vergleich

Sa., 25.11.2023 - 13:37 von , zuletzt bearbeitet am 25.11.2023 - 13:53

Band 2 der Reihe Reihe Forum Gesundheitsmanagement, herausgegeben von Prof. Dr. Thomas Rosenthal und Prof. Dr. Joachim Conrad
 

Der vorliegende Band 2 beschäftigt sich mit dem Thema „Gute Pflege im transkulturellen Vergleich“ – dabei handelt es sich um eine qualitativ empirische Studie zu Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern sowie Pflegefachpersonen mit und ohne muslimischen Migrationshintergrund in der stationären Altenpflege unter Betrachtung immaterieller Werte. Die Studie setzt an der zunehmenden Relevanz der Migration für die Altenhilfe und an einer transkulturellen Versorgungsqualität in der stationären Altenpflege an. Die vorliegende Dissertation integriert pflegewissenschaftliche, kulturwissenschaftliche und betriebswirtschaftliche Aspekte und erörtert die qualitativen Dimensionen einer guten Pflege (Verständnis, Merkmale, Anforderungen, Handlungsweisen) aus der Perspektive pflegebedürftiger Personen sowie professioneller Pflegefachpersonen mit und ohne muslimischen Migrationshintergrund – dabei wird insbesondere auf die Bedeutung immaterieller (nicht finanzieller, nicht monetärer) Werte im transkulturellen Versorgungsprozess eingegangen:

„Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich der wirtschaftliche Nutzen immaterieller Werte in der Befähigung zu einer Pflegequalität sowohl auf der Ebene des Leistungserstellungsprozesses als auch des Versorgungsergebnisses niederschlägt. Aus den empirischen Erkenntnissen […] lässt sich für die ökonomische Betrachtungsebene folgern, dass durch den Einsatz von immateriellen Werten und Ressourcen […] zukünftige Erfolgspotenziale in Hinblick auf eine qualitative Leistungsfähigkeit entstehen“ (Achoumrar 2022: 271 f.). Bouchra Achoumrar kommt in ihrer empirischen Studie zum Ergebnis, dass die Erkenntnisse über immaterielle Aspekte (Faktoren, Potenziale) einer guten Pflege Ansatzmöglichkeiten eröffnet für eine integrierte Qualitäts- und Personalentwicklung. Fazit der Autorin: „In diesem Sinne könnten die vorgeschlagenen Kategorien immaterieller Werte als Basis für die Einordnung der strategischen Ziele und Indikatoren auf der Gesamtunternehmensebene dienen, um sie im Rahmen der Unternehmungslenkung gezielt beeinflussen zu können. Hierfür wäre es notwendig, die immateriellen Werte in die systematische Strategieentwicklung einzubeziehen“ (Achoumrar 2022: 273). In der hervorragenden Dissertation werden auch Vorschläge zu einer möglichen betriebswirtschaftlichen Strukturierung und Quantifizierung immaterieller Werte unterbreitet – diese im Sinne einer guten Pflege zu berücksichtigen und umzusetzen ist eine zukunftsweisende Aufgabe des Gesundheitsmanagements bzw. des Pflegemanagements in Einrichtungen der stationären Altenpflege.

 

Weiterführende Informationen: https://doi.org/10.1007/978-3-658-41166-4

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